Verena Zangerle
“Ich liebe Kunst, es ist nicht so als müsste ich das machen, ich liebe es.”
Verena Zangerle ist 1983 in Rum/Tirol geboren und lebt, arbeitet sowie studiert in Wien/Österreich.
Universität für angewandte Kunst Wien
- Institut Bildende & Mediale Kunst bei Jan Svenungsson
- Kunst und kommunikative Praxis & Freie experimentelle angewandte textile Gestaltung bei Barbara Putz-Pleko
Bilder 1-5
TOTAL
- Tusche auf Papier
- 1,26 x 16 m
- 2018
Bilder 6-8
O.T.
- Kugelschreiber auf Papier
- 2,50 x 2,20 m
- 2017
- Ausstellung “ Transitions – PERSPECTIVES FROM IN-Between”
Bilder 9-11
TOTAL Nr. 2
- Tusche auf Papier
- 1,26 x 4 m
- 2019
STATEMENT
„Ich war immer schon fasziniert von der Macht, die Abstraktion hat, nicht Realität zu imitieren, sondern Neue zu generieren. Medial bewege ich mich dabei in den Gebieten der Zeichnung, der Malerei und der Druckgrafik. Alle Techniken haben bei mir ihre eigene Methode, aber was allen zu Grunde liegt, ist die Prozesslastigkeit.
Mein Prozess ist ein direkter, physischer, intuitiver Vorgang, der zumeist sehr frei beginnt und mit jeder Entscheidung schwieriger wird. Ein ständiges Spiel aus Aktion und Reaktion, das mich immer wieder an einen neuen Ausgangspunkt, in eine neue Situation bringt, auf die ich eingehe, bis sich das Gefühl der Vervollständigung einstellt. Die Bildfindung passiert während der Erzeugung und darin wurzelt auch meine Vorliebe für große Formate, die mir Zeit und die Möglichkeit für Bewegung versprechen.
Kompositorisch arbeite ich immer auf Komplexität, auf eine Dynamik, auf eine Spannung hin, obwohl dabei, auch immer der Eindruck von Harmonie wichtig ist. Bewegung nach Vorne – Bewegung nach Hinten, Bewegung über das Medium, füllen, eine neue Oberfläche erschaffen.
Ich arbeite an verschiedenen Werkgruppen und benütze unterschiedliche Techniken. Eine meiner liebsten Werkgruppen, die sich nun schon über mehrere Jahre zieht, sind meine Linienzeichnungen und Linienätzungen. Ein wichtiger Aspekt dieser Arbeiten ist die Verwendung der geraden Linie, um organische Formen entstehen zu lassen. In der Natur gibt es keine gerade Linie und doch zeigt das Endresultat, die vollendete Zeichnung, eine organische Form. Diese Methode, die gerade Linie so einzusetzen, hängt mit meiner Wahrnehmung der aktuellen Zeit zusammen, sie beschreibt eine Reflexion digitaler und analoger Aspekte der heutigen komplexen Welt
Wir sind so gut darin, Phänomene der Natur digital zu erzeugen. Sei es die Entstehung des Universums oder die Streifen eines Tigers, die Simulation ist nicht mehr von der realen Abbildung zu unterscheiden.Meine Arbeit spielt mit diesen Aspekten, sie erforscht die dünne Linie zwischen Erfahrung und Wahrnehmung. Ich verwende ein System, dessen einzige Regel die gerade Linie ist, aber ich habe kein Interesse daran, eine technische Zeichnung zu erzeugen. Vielmehr weckt das expressive Potential meine Neugier, der Zeitpunkt, an dem die Wahrnehmung kippt, es nicht mehr technisch, sondern organisch, komplex und real ist. Für mich bedeutet wirklich hinzusehen alles.”