Naemi Latzer
geboren 1992 in Wien. Ihr künstlerischer Weg führte sie vom Tanz zum Schauspiel. Seit Abschluss der Schauspielausbildung an der MUK (mit Auszeichnung) arbeitet sie als freischaffende Künstlerin. Ihre gewählten Ausdrucksformen umfassen Sprechtheater, Tanz, Performance, Lesungen, Radio und Film.
Engagements als Schauspielerin und Tänzerin u.a. am Burgtheater, Dschungel Wien, Halle E im MuseumsQuartier (Wiener Festwochen), Odeon Theater (ImPulsTanz Festival), Schauspielhaus Wien, Stadttheater Bremerhaven, Theater Drachengasse, WERK X- Petersplatz, Wiener Konzerthaus, Festspiele Stockerau, dem Theaterfestival HIN & WEG sowie dem Festival Reloaded (Drama Forum).
Als Sprecherin arbeitete sie mitunter für die Buch Wien, das Kunstforum Wien, das Literaturhaus, die Österreichische Gesellschaft für Literatur, für den Radiosender Ö1 sowie als Synchronsprecherin, nicht jedoch als Sychronschwimmerin.
Sie spielte die Hauptrolle in mehreren Kurzspielfilmen, u.a. in «Erzählung von den beiden» (R: Raoul Bruck), «00:48» (R: Julia Philomena Baschiera – Diagonale´20). Im Fernsehen sah man sie zuletzt in «Vienna Blood» (R: Umut Dağ). Sie initiierte und realisierte mitunter die Tanzfilme «Heiße Liebe» sowie «Im Getriebe» und ist Trägerin des Startstipendiums für Musik und darstellende Kunst des Bundeskanzleramts Österreich.
STATEMENT
Ich bin die «Raupe Nimmersatt» der Geschichten. Ich beobachte gerne Menschen, ihren Habitus und ihre Mimik. In Pandemie-Zeiten in der Straßenbahn oder im Zoom-Call, sonst lieber im Kaffeehaus. Ich vertiefe mich in Betrachtungen, stelle mir die Beziehungen zueinander vor, suche nach den Verschiedenheiten in Haltung und Gestik. So nähre ich meine Fantasie, sammle Inspiration für die Gestaltung von Bühnenfiguren oder Filmrollen.
Ich bin aber nicht nur eine statische Beobachterin, ich bin eine «Raupe Nimmersatt», die sich gerne bewegt. Und das nicht nur in wellenartigen Bewegungen. Ich liebe spielen, aber möchte nicht nur auf das nächste Casting warten, das zufällige Vorsprechen, die langersehnte Juryentscheidung, oder das ultimative Drehbuch. Ich bin freischaffend, und Künstlerin. Ich initiiere meine eigenen Projekte, von Tauben umringt im Hof meines Wohnhauses («So trauert eine Taube»), in der Lichtinstallation einer befreundeten Künstlerin («Heiße Liebe»), in einer Sand- und Schottergrube («Im Getriebe»).
Kostproben meiner letzten beiden filmischen Arbeiten finden sich in der Galerie. Sie sind Kollaborationen von Menschen aus unterschiedlichen künstlerischen Feldern. Und es ist eben genau das, was den Beruf so lebendig macht. Die unterschiedlichen Begegnungen, der interdisziplinäre Austausch, das Dazwischen auskosten, es eigenständig gestalten und die Vielseitigkeit darin genießen. So betrachte und lebe ich meinen Beruf – ein Beruf mit vielen Zuschreibungen, bei dem man leicht das Dazwischen übersieht, in dem oft mehr zu entdecken ist, als man vorerst denken würde.
Mehr zu sehen und zu hören gibt’s auf meiner Website.
«Heiße Liebe»
Der Tanzfilm verhandelt poetisch das Spannungsfeld von Liebe, Narzissmus, Einsamkeit, Isolation und technoider Irritation – virulente Themen in Zeiten des Lockdowns. Dieser ist eine Kollaboration von Frauen aus unterschiedlichen künstlerischen Feldern.
Ein Ausschnitt aus «Im Getriebe»
Ein Steinbruch als metaphorischer Raum. Sand im Getriebe der nicht zum Stillstand führt. Statt des vielbeschworenen “Herunterfahrens” rückt die eigene Betriebsamkeit in den Fokus. Acht Minuten bewegte Körper. Sie erzählen von der Atemlosigkeit. Von der Suche nach Halt. Wollen innehalten und rutschen ab entlang der eigenen Vorstellungen. Immer und immer wieder.
Ein Ausschnitt aus der Theaterperformance «How to protect your internal ecosystem»
Eine Produktion von ada – artistic dynamic association und Asifism in Kooperation mit WERK X-Petersplatz und VORBRENNER des BRUX / Freies Theater Innsbruck.
Regie: Miriam Schmidtke / Choreografie: Lisa Magnan / 2. Performerin: Mimu Merz