Wimmer’s Kommentar
Michael Wimmer bezieht in seinen Kommentaren regelmäßig Stelllung zu den neuesten Entwicklungen in Kultur, Bildung und Politik.
Ergänzt werden diese durch eigene Begegnungen und Erlebnisse im Rahmen seiner Tätigkeit als Dozent, Autor und Berater.
Lunacek, wo bist Du? – Die verordnete Schließung des Kulturbetriebs und der mögliche kultur- und demokratiepolitische Kollateralschaden
In entwaffnender Offenheit antwortete der Gesundheitsminister Rudi Anschober in der ZIB 2 auf die Frage, warum vorerst Kultureinrichtungen geschlossen werden, während die U-Bahnen trotz engem Körperkontakt weiter in Betrieb blieben, dass es in diesen Fällen am einfachsten wäre.
Und natürlich hat er Recht, wenn er den Besuch einer Kulturveranstaltung als weniger wichtig einschätzt als das Aufsuchen des Arbeitsplatzes
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. Und doch ist das Lahmlegen des Kulturbetriebs mit beträchtlichen Konsequenzen verbunden, vor allem bei denen, die davon leben
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. Schon machen sich erste Stimmen, vor allem aus dem Bereich der freien Initiativen bemerkbar, die um ihre Existenz fürchten, weil sie ab sofort keine Auftritte mehr bestreiten können. Erste Petitionen, wie die von Julia Lachersdorder an Kulturstadträtin Kaup-Hasler, sind bereits auf dem Weg.
Noch schweigt die Kunststaatsekretärin
Die neue Kunststaatsekretärin Ulrika Lunacek hat sich die Verbesserung der sozialen Lage der Künstler*innen auf Grund einer zunehmend katastrophalen Ausgangslage als besonderen Schwerpunkt auf ihre Fahnen geheftet. Mit den – gesundheitspolitisch durchaus nachvollziehbaren Maßnahmen – muss sie davon ausgehen, dass sich die soziale Lage der Künstler*innen nicht nur nicht verbessern sondern noch weiter verschlechtern wird. Zum Unterschied zur Kurz-Truppe, die mittlerweile im Stundentakt mit ihren akkordierten Messages an die Öffentlichkeit tritt, habe ich aus dem Kunststaatssekretariat noch kein Wort zu einer möglichen Problemlösung vernommen
Will sie glaubwürdig sein bzw. überhaupt erst einmal werden, wird sie sich bald ein Maßnahmenpaket überlegen müssen, das den sozialen Nöten im Kulturbetrieb entgegenwirkt. Die Hoffnung, Künstler*innen würden ihre Gigs halt auf den Herbst verschieben (und damit keine nennenswerte finanzielle Einbußen erleiden) sollte politisch möglichst rasch als das erkannt werden, was es ist: ein Ablenkungsmanöver. Immerhin stehen viele persönliche Schicksale auf dem Spiel, darüber hinaus aber das Image des Kulturbetriebs, der wegen scheinbarer Irrelevanz als erster die volle Härte der Maßnahmen gegen das Corona-Virus zu spüren bekommt.
Digitalisierungsoffensive und der Verlust der (kulturellen) Öffentlichkeit
Es gibt aber noch eine andere, möglicher Weise noch entscheidendere Dimension der aktuellen Schließungen im Kulturbereich. Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Reihe von Einrichtungen überlegen, sich nunmehr offensiv Digitalisierungsstrategien zuzuwenden und sich damit von der Abhängigkeit eines physisch präsenten Publikums zu befreien. Es wäre dies ein weiterer Schlag gegen die Aufrechterhaltung einer, sich in Kultureinrichtungen versammelnden diskursiven Öffentlichkeit. An ihre Stelle tritt eine weitere Aufsplitterung des Publikums in einsame Nutzer vor ihren Bildschirmen.
Die autoritäre Rechte kann sich die Hände reiben
Dann sprächen wir bei der aktuellen Corona-Abwehr nicht nur von einer gesundheitspolitischen Frage sondern ganz rasch von einer sehr grundsätzlichen demokratiepolitischen. Die Ansteckungsgefahr umfasste dann nicht nur die Gesundheit des einzelnen sondern das Zusammenleben als Ganzes
. Ohne kulturpolitische Gegenwehr könnte sie einmal mehr autoritären Kräften Auftrieb geben, die immer schon gemeint haben, ohne eine diskursive Öffentlichkeit auskommen zu können, ja diese zur sogar bekämpfen zu müssen. Das erledigt jetzt das Corona-Virus für sie.