Wimmer’s Kommentar
Michael Wimmer bezieht in seinen Kommentaren regelmäßig Stelllung zu den neuesten Entwicklungen in Kultur, Bildung und Politik.
Ergänzt werden diese durch eigene Begegnungen und Erlebnisse im Rahmen seiner Tätigkeit als Dozent, Autor und Berater.
Ein Sonntagmittag vor dem Belvedere
Wenn sich die „Zukunft der Museen“ im windgepeitschten Regen auflöst.
Sage noch einmal jemand, die Menschen wollten nach Corona nicht mehr Museen besuchen. Am gestrigen Pfingstsonntag wollte ich mir die Ausstellung „Bessere Zeiten?“ im Belvedere ansehen.
Und fand mich trotz vorgebuchter Karte samt vorgegebenem Slot fürs Erste in einem Haufen von wartenden Menschen wieder. 60 – 70 Besucher*innen trotzten dem zum Teil heftigen, Wind gepeitschten Regen
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. Kein Hinweis, ob es da Reihen vorgesehen waren für Besucher*innen mit und ohne solche vorgebuchten Eintrittskarten.
Einer Ihrer Mitarbeiter*innen, der irgendwann aus dem Inneren des Gebäudes herauskam, meinte, wir sollten uns “links” anstellen; wir müssten uns aber darauf einstellen, zumindest 20 Min. zu warten. Auch andere Besucher*innen waren unsicher, wo sie sich anstellen sollten. Vor allem verstanden sie nicht, wozu sie einen Slot vorgebucht hatten. Immerhin bewegten sich beide Schlangen ungefähr gleich langsam vorwärts, was rund um mich großes Unverständnis und zunehmend Ärger hervorrief.
Insgesamt hat das Warten 35 min gedauert. Vor allem für gehbehinderte Menschen muss eine solch lange Zeit eine Tortur darstellen. Rund um mich zornige, um Fassung ringende Menschen; waschelnass gab ein Teil der Wartenden auf und ging trotz vorgebuchter Karte wieder weg, weil sie sich nicht so behandelt sehen wollten.
Und ich gebe zu, auch ich hab mich gedemütigt gefühlt und mir gedacht: Es regnet seit Tagen, warum stellen die nicht ein paar schützende Segel auf, verteilen Event-Regenschutz, stellen ein paar Plastiksessel für Menschen, die nicht solange stehen können heraus, kommen mit einem heißen Tee oder bieten zumindest irgendein Trostpflaster an, wenn sie sich so gravierend bei ihren Vorausschauen verkalkuliert haben.
Nichts dergleichen, stattdessen ein Ausmaß an institutioneller Ignoranz, wie sie in anderen öffentlichen Einrichtungen nicht mehr möglich wäre (Spitäler bieten mittlerweile ganz selbstverständlich Zelte und andere Provisorien an, um wartende Menschen zu schützen).
Ja, ich weiß, es ist Post-Corona, es ist Pfingsten, es ist schlechtes Wetter. Und doch ist es – jedenfalls in den Augen der Wartenden – auch ganz schleissige Organisation. Sie repräsentiert das Fortbestehen der Behauptung von Museen, dass ihnen die Kunst wichtiger ist als die Menschen (denen als zahlende Bittsteller*innen quasi selbstverständlich zugemutet wird, keine Mühen zu scheuen, um zuletzt doch noch der Kunst ansichtig werden zu dürfen).
Die besondere Ironie bestand für mich darin, dass der Inhalt der Ausstellung “Bessere Zeiten?” u.a. darin liegt, die Malerei Waldmüllers und seiner Kollegen als historisch ersten Versuch zu interpretieren, den einfachen Leute und damit diejenigen, “die im Regen stehen” die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zu widmen und damit die Besucher*innen im Finden eines emphatischen Blicks einzuüben.
Geht es nach unserer Differenzerfahrung von realer und ästhetischer Wirklichkeit, dann hat Waldmüller eine zugewandtere Haltung gegenüber den Menschen gezeigt als die Organisationlogik des fast zweihundert Jahre später ihn präsentierende Belvedere.
Ihr könnt raten, wie oft ich mir eine solche Behandlung noch werde zumuten lassen.