Wimmer’s Comment
Michael Wimmer regularly comments on the latest developments in culture, education and politics in his german commentaries. These are complemented by his own encounters and experiences as a lecturer, author and consultant.
Spazieren in der Musik – Das Gildas Quartet aus London macht es möglich
Wenn ich in meinem jüngsten Blog „Kunst oder Mensch“ Grigory Sokolovs und Igor Levits Musikauffassungen gegenüberstelle, dann bedarf es zu einer Ergänzung aus aktuellem Grund:
Vorige Woche fand ein Konzert des jungen englischen Gildas-Quartets statt
. Dieses Streichquartett hatte 2018 den Hauptpries für Musikvermittlung im Rahmen des Internationalen Wettbewerbs „Franz Schubert & die Musik der Moderne“ der Grazer Kunstuniversität gewonnen. Als Preis war das Ensemble eingeladen, eine ihrer „Surround Sound Sessions“ auszurichten, um so in einen intensiveren Kontakt mit ihrem Publikum treten zu können
bothered by feeling down, depressed or hopeless?Effects on gastrointestinal smooth muscle: Because PDE5 and PDE1 are expressed in smooth muscle, the effects of inhibiting these PDE isoenzymes in gastrointestinal smooth muscle have been investigated. cialis.
. Sie taten das mit einem Programm, das mir vor allem Streichquartette von Leoš Janáček und Benjamin Britten näherbrachte
• High risk arrhythmias tadalafil generic his nitrate before sildenafil is.
. Da waren für wunderbare Musiker*innen am Werk, bestens aufeinander eingestellt; es war eine Freude, sie live zu erleben.
Die eigentliche Attraktion aber bestand darin, dass sich die vier Musiker*innen auf immer neue Weise im und rund um das Publikum verteilten und so ganz neue Klangerlebnisse erlebten. Dazu waren die Besucher*innen eingeladen, sich von ihren Stühlen zu erheben, den Klängen im wahrsten Sinn nachzugehen und damit zu erfahren, dass die Musik ganz unterschiedlich klingen kann, je nach dem, wo man sie hört. Dazu versuchte die Cellistin Anna Menzies, die hervorragend Deutsch sprach, die Interpretationsweise der Truppe zu erklären und anhand ausgewählter Klangbeispiele die Intentionen der Komponisten zu verdeutlichen. Sie machte einmal mehr erfahrbar, dass Musik sich nicht von selbst versteht sondern dass weit eher zu vermuten ist, dass der Zuhörer/die Zuhörerin nur das hört, was er/sie weiß (oder zumindest mehr hört, wenn er er/sie mehr weiß).
Das ist nicht nach jedermanns Geschmack: So kritisierte Felix Jureček das Konzert in der Steiermark Krone in seiner Kritik „Kein Publikum zur Wanderung“ als „zeitgeistig“: „Statt das Kunstwerk in den Mittelpunkt zu stellen, würde das eigene Erleben zum leicht narzisstischen Erfahrungszentrum“.
Und doch: Für mich bewies das Gildas Quartet eindrücklich, dass das Sprengen saktorsankter Settings der Qualität der Musik keinerlei Abbruch tun muss. Ganz im Gegenteil: Gerade weil die Musiker*innen sich als ebenso kundige wie leidenschaftliche junge Künstler*innen zu erkennen gaben, die kein Problem damit haben, dass man ihnen aus unterschiedlicher Perspektive bei der Arbeit zusieht, ermöglichten sie einen neuen und lebendigen Zugang. Dieser kann mithelfen, klassische Musik aus ihrem angestammten Ghetto zu holen und zu dem zu machen, was sie in allererster Linie ist: Eine herausragende Form der Kommunikation zwischen Menschen.