Wimmer’s Comment
Michael Wimmer regularly comments on the latest developments in culture, education and politics in his german commentaries. These are complemented by his own encounters and experiences as a lecturer, author and consultant.
Moralkeule oder politische Interessensvertretung
Ich geb‘ zu, ich werde zunehmend grantig, wenn ich erfahre, dass es “jetzt still wird ohne Kunst und Kultur.”
Die unangenehme Wahrheit, die mit dieser Behauptung zugedeckt wird, ist der Umstand, dass sich bereits vor den Pandemie-Maßnahmen eine große Mehrheit der österreichischen Bevölkerung für ein Leben ganz ohne Kunst und Kultur (jedenfalls einer solchen, die wir repräsentieren) entschieden hat (oder darauf verwiesen wurde): Sie hatten einfach andere Vorlieben, vielleicht auch “nur” Existenzsorgen bereits lang vor Corona: Grund genug für den Kulturbetrieb, sie nicht zur Kenntnis zu nehmen.
Solange ausreichend Publikum gekommen ist, fand es der Kulturbetrieb nicht der Mühe wert, die Lebens- und Arbeitsverhältnisse von Nicht-Besucher*innen auch nur am Rande als relevant für ihr eigenes selbstrefentielles Tun zu halten. Selbst jetzt, wenn viele von ihnen mit ähnlich schwierigen Zukunftserwartungen konfrontiert sind, ist mir noch keine empathische Äußerung des Kulturbetriebs gegenüber allen anderen Krisenverlierer*innen zu Ohren gekommen.
Was soll also für all diese Menschen jetzt (noch) stiller werden? Eher ist da schon zu erwarten, dass sie in den Verteilungskämpfen bei der Rückzahlung der aufgelaufenen Budgetüberschreitungen ganz laut werden könnten.
Eine andere unangenehme Wahrheit ist, dass viele Künstler*innen samt zugehörigem Kulturbetrieb bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr vor einer Existenzkrise stehen und wenig dafür spricht, dass die Politik für sie noch weitere betriebserhaltende Extrawürschtl bei der Hand hat.
Daher: Um diese Krise zu bewältigen braucht es keinerlei Appelle an kulturelles Schuldbewusstsein beim Stammpublikum, sondern neue Formen der praktischen Solidarität, starke, gemeinsam und geschlossen agierende Interessensvertretungen und insgesamt ein politisches Bewusstsein des Kulturbereichs, das über den Tellerrand des eigenen Tuns hinausweist.
Relevanz entsteht nicht durch moralische Vereinnahmung der Gesellschaft
that are not interested in pharmacological therapy orRecommendations cialis.
. Geiselnahmen nach dem Motto “Ohne uns geht ihr zu Grunde” sollten wir uns endlich abschminken
Definiton of Erectile Dysfunction (ED) buy tadalafil not, priority cardiovascular assessment and intervention.
. Es ist andersrum: Wir gehen zu Grunde, wenn wir so weiter machen.