Wimmer’s Comment
Michael Wimmer regularly comments on the latest developments in culture, education and politics in his german commentaries. These are complemented by his own encounters and experiences as a lecturer, author and consultant.
Sie reden mit, so oder so
Für eine neue, auf gesellschaftliche Repräsentanz zählende Zusammensetzung von Jurien und Beiräten im Kulturbereich
Über die überkommende Produktionsorientierung der Kulturpolitik schreibe ich mir seit Jahren die Finger wund. Und doch scheint sich die Vorstellung, dass die Kulturpolitik in erster Linie für Künstler*innen da zu sein hat, derart in unser aller Köpfe eingebrannt zu haben, dass selbst eine junge Generation von fortschrittlichen Kulturpolitikforscher*innen nach kurzem Innehalten sofort wieder in die Engsicht einer Standesvertretung zurückfällt (wie zuletzt geschehen bei der jüngsten Konferenz des Projektes Agonart „Konfliktuelle Kulturpolitik“.
Weil das so ist, finden weite Teile des Kulturbetriebs es als selbstverständlich, dass bei der aktuellen Strategieentwicklung für Kunst und Kultur die zuständige Staatssekretärin Andrea Mayer zwar verspricht, mit der „gesamten Branche“ ins Gespräch kommen zu wollen, die Nutzer*innen aber einmal mehr strukturell ausgeschlossen bleiben. Und so entsteht in der breiten Öffentlichkeit der schale Eindruck, hier wolle sich eine kleine Schar von Produzent*innen mit der Politik ausmachen, wie sich ihre Arbeitsbedingungen (vor allem die Förderstrukturen) künftig gestalten sollen, während sie kulturpolitisch weiterhin kein Problem darin sehen, all diejenigen, für die all die Produktionen gemacht werden, in ihren Interessen, Forderungen und Erwartungen an den Kulturbetrieb negieren zu können.
Es ist, als ob demokratische Standards den Kulturbetrieb noch nicht erreicht hätten
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. Geht es nach den jüngsten Erfahrungen, dann existiert offenbar noch nicht einmal ein politisches Bewusstsein darüber, dass eine solche Haltung notwendig zum Vorwurf des Elitismus führen muss. Mehr, dass sich die Akteur*innen, die, wie eine Monstranz die Behauptung vor sich hertragen, für alle da sein zu wollen, mit einer solch ausgrenzenden Haltung gesellschaftlich – gerade in einer Zeit wachsender Konflikte – immer weiter an den Rand stellen.
Um diesem Trend etwas entgegen zu halten, schlage ich vor, bei den nächsten Schritten der kulturpolitischen Strategieentwicklung neben den Produzent*innen die Nutzer*innen gleichberechtigt an die Seite zu stellen. Als Repräsentant*innen der Gesamtgesellschaft soll ihnen die Gelegenheit gegeben werden, sich bei der Weiterentwicklung des Kulturbetriebs aktiv einzubringen und damit die künftigen kulturpolitischen Schwerpunkte mitzugestalten. Der gerade erst installierte Klimarat könnte bei der Installierung eines Kulturrates der Bürger*innen dafür ein Wegweiser sein.
Und weil wir gerade dabei sind: Die seit den 1970er Jahren eingeführten Jurien und Beiräten, die mit ihren spezifischen künstlerischen Qualitätsvorstellungen die (Kultur-)Politik bei der Fördervergabe beraten sollten in gleicher Weise aufgewertet und damit auf ein demokratisches Niveau gehoben werden. Per Los sollen ganz normale Bürger*innen neben den Expert*innen an den diesbezüglichen Entscheidungsprozessen beteiligt werden. Ich kann mir vorstellen, dass wir spannende Diskussionen erleben werden, die bei entsprechender medialer Begleitung den Stellenwert der Kunst in der Gesellschaft schlagartig zu erhöhen vermögen.
Nein, nicht alles wird sofort gelingen. In diesen neuen Experimentierräumen ist manches Scheitern vorhersehbar. Allzu vorschnelle Hoffnungen werden nicht aufgehen. Aber gesellschaftliches Lernen im Kulturbereich wird möglich und damit Kulturpolitik zumindest mittelfristig wieder zu dem, wofür sie angetreten ist, als Gesellschaftspolitik.
Wir kommen um die Installierung solch neuer Entscheidungsformate nicht herum, wollen wir sicherstellen, dass Kunst eine neue Verankerung in der Gesellschaft findet. Die Eröffnung neuer Mitwirkungsmöglichkeiten entscheidet schlicht darüber, ob Kunst noch einmal Relevanz in der Gesellschaft findet – oder eben nicht.