Jetzt ist auch schon alles wurscht! – Das Burgtheater gibt sich neuerdings politisch

Es ist erfreulich, wenn sich nunmehr auch das Burgtheater als eine öffentliche Einrichtung am politischen Diskurs aktiv teilnimmt und uns einlädt “aufzuwachen” oder nicht alles, was die “Medien drucken” unbefragt zu “schlucken”.

Der bittere Beigeschmack bleibt, wenn diese Marketing-Offensive erst zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu dem klar ist, dass der Vertrag des Direktors Martin Kusej nicht verlängert wird.

Zu groß der Verdacht, Kusej hätte sich in seiner ersten (und letzten) Amtsperiode – durchaus entgegen seinem Naturell – absichtsvoll zurückgehalten, um auf den Wellen des politischen Zeitgeistes wieder bestellt zu werden. Und wir lernen, jetzt, wo er sein Ziel einer zweiten Amtszeit nicht erreicht hat, bäumt er sich nochmals auf und rächt sich an denen, von denen er sich zuvor abhängig wußte.

Dem (kultur-) politischen Diskurs leistet Kusej damit nur vordergründig einen guten Dienst. Hinter der Zurschaustellung politischer Korrektheit wird rasch de Fratze des Zynismus deutlich.

Um den Kulturbetrieb einmal mehr als haltungsloses Anhängsel der (kultur-) politischen Entscheidungsträger zu denunzieren, das sein Fählein in den herrschenden Wind hängt. In diesem Fall dorthin, wo die sitzen, die Kusej auf seine nächste Position bestellen sollen.

Wenn es jemand in Eurem Bekanntenkreis gibt, der seine politische Haltung auf Grund der aktuellen Plakataktion geändert hat, wäre ich für Hinweise dankbar.