Schließung der Östereichischen Kulturdokumentation?

Bereits seit einiger Zeit kursierte das Gerücht, dass die Österreichische Kulturdokumentation spätestens zu Ende dieses Jahre Ihre Pforten in der Schultergasse schließen wird.

Ganz offensichtlich meint das Bundeskanzleramt, mit dem die Kulturdokumentation bislang einen Rahmenvertrag für diverse Beratungsleistungen geschlossen hatte, auf ihre Dienste verzichten zu können

. “Wir brauchen keine Daten von Euch mehr” wurde seitens der Kunst- und Kultursektion als Grund dafür angegeben, dieser bewährten Einrichtung das Leben so schwer wie möglich zu machen . Worauf die Leiterin Veronika Ratzenböck das Handtuch geworfen hat.

In einer Podiumsdiskussion darauf angesprochen, reagierte die Noch-Rektorin der Akademie, Eva Blimlinger rasch und erklärte sich seitens der Kunstuniversität bereit, die Bibliothek  der Kulturdokumentation zu übernehmen und für ein interessiertes Publikum offen zu halten.

Alles zusammen ein Indiz mehr, dass mit der türkis-blauen Regierung eine kulturpolitische Ära zu Ende geht: Statt Evidence Based Policy können wir uns künftig auch in diesem Politikfeld auf Message Control einstellen.

Ja und noch etwas: Als Franz Morak für die konservative Fraktion im Jahr 2000 die kulturpolitischen Agenden übernahm, positionierte sich der ansonsten wahrlich nicht den Konflikt suchende Sektionschef (und späterer Wiener Kulturstadtrat) Andreas Mailath-Pokorny als klar ausgewiesene Alternative und nutzte dahingehend seinen Handlungspielraum maximal aus

. Vergleichbares kann man von seinem Nachfolger Jürgen Meindl nicht sagen
. Vor lauter “der Basti hat gesagt” und “ich hab mit Gernot gesprochen” kann er das Wort Alternative nicht einmal buchstabieren.

Veronika Ratzenböck gratuliere ich, dass sie ihr Rückgrat nicht verloren hat und unter anderen Umständen noch eine Weile weiter forschen kann.