Wimmer’s Comment
Michael Wimmer regularly comments on the latest developments in culture, education and politics in his german commentaries. These are complemented by his own encounters and experiences as a lecturer, author and consultant.
Zur aktuellen Ausstellung im Wiener Volkskundemuseum: „Schulgespräche – Junge Muslim*innen in Wien“ – eine Einladung zum Besuch
„Ich bin sehr dafür, Kultur und Religion klar voneinander zu trennen“. Das sagt ein Schüler in einem der Videos, die noch bis zum 2 Februar im Volkskundemuseum in der Ausstellung „Schulgespräche –Junge Muslim*innen in Wien“ gezeigt werden.
Persönlich habe ich ein Leben lang versucht, mich den allgegenwärtigen Versuchen der Einvernahme durch Religion, konkret durch die Katholische Kirche zu entziehen. Im Wien der 1950er und 1960er Jahre entkam man ihren Indoktrinationsstrategien nicht. Umso wichtiger erschien es mir, den Sinn des Lebens nicht in einem Jenseits zu suchen, sondern mich auf meine „Eigensinnigkeit“ einzulassen und mit der damit verbundenen existentiellen Unvollkommenheit zurecht zu kommen.
Und so wurde ich Teil einer säkularen kulturellen Verfasstheit Österreichs, die die Stellung der Kirche dorthin rückte, wo sie meiner Meinung nach hingehört: in die Privatheit der Menschen, die daran glauben wollten.
Und jetzt ist sie zurück im Öffentlichen Raum, die Religion, die ich „geglaubt“ habe, als historisches Relikt abhaken zu können
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. Vor allem muslimische Migrant*innen machten mir deutlich, dass Religion mehr denn je unser kulturelles Geschehen beeinflusst und mich zur Auseinandersetzung mit ihr zwingt. Also bin ich noch nicht am Ende angelangt und muss für meinen säkularen „Glauben“ weiter kämpfen.
Die aktuelle Ausstellung im Volkskundemuseum bietet hierfür eine einmalige Gelegenheit . In 15 Videos kann man dort junge Menschen (zusammen mit ihren Lehrkräften) erleben, die um ihre Haltung gegenüber den ihnen vorgegebenen muslimischen Traditionen ringen und dabei versuchen, diese in Einklang zu bringen mit den kulturellen bzw. zivilisatorischen Vorgaben ihrer neuen Heimat zu bringen. Mit ihren Erwartungen, Hoffnungen und Haltungen laden sie ein, mich als jemand, der eine typisch katholisch österreichische Sozialisation erfahren hat, darauf einzulassen, mich mit all meinen Stereotypien dazu zu verhalten, sie (und damit auch mich) in unserem fragil konstruierten So-Sein ernst zu nehmen und mich damit auseinander zu setzen.
Mit ihren klugen und differenzierten Aussagen laden sie mich ein, Integration nicht nur als einen Auftrag der Ankommenden zu sehen sondern als eine Einladung, mich mit ihnen und ihren Ansichten auseinander zu setzen, mich noch einmal selbst zu erkennen und hoffentlich daran zu wachsen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich dabei meinen Anspruch auf Emanzipation von einem religiösen Glauben aufgeben oder auch nur relativieren werde ist gering. Die Wahrscheinlichkeit aber, besser verstehen zu können, welche existentiellen Fragen junge Menschen heute umtreiben und wie sie im Spannungsfeld von Tradition und Perspektive damit umgehen und was das für mich bedeutet, ist bei mir nach dem Besuch dieser Ausstellung nachhaltig gestiegen.
Soviel ist sicher: Diese junge Menschen machen Mut: Sie bereichern bereits jetzt nicht nur die Wiener Gesellschaft auf nachhaltige Weise
. Nicht zuletzt dank ihren praktischen Erfahrungen, für sich einen für sie gangbaren Weg zwischen Religion und Kultur zu finden.
Und noch ein Rat an die Politik: Ob einige von ihnen dabei Kopftuch tragen oder nicht, scheint mir im Vergleich zu dem, um was es jedenfalls diesen jungen Menschen wirklich geht, ziemlich irrelevant.